Korkenzieher mit einem Korken

Schraubverschluss oder Korken: Was ist bei einem Wein besser?

Die Frage, ob ein guter Wein mit einem klassischen Korken oder einem modernen Schraubverschluss verschlossen sein sollte, beschäftigt Weinliebhaber auf der ganzen Welt. Noch vor einigen Jahren galt der Schraubverschluss als Zeichen für geringere Qualität – doch das hat sich längst geändert. Heute haben beide Verschlussarten ihre Vor- und Nachteile, und es gibt durchaus gute Gründe, warum hochwertige Weine auch mit einem Schraubverschluss ausgestattet sind. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Unterschiede zwischen Schraubverschluss und Korken und erklären, warum der Verschluss allein nicht die Qualität eines Weins bestimmt.

 

Der traditionelle Korken – Ein Klassiker mit Charme
Korken bestehen meist aus der Rinde der Korkeiche und sind seit Jahrhunderten der traditionelle Verschluss für Weinflaschen. Ein Korken hat nicht nur eine lange Geschichte, sondern ist auch ein Symbol für Tradition und Handwerkskunst.

Vorteile des Korkens:

  1. Natürliche Atmungsaktivität: Der Korken lässt eine minimale Menge Sauerstoff in die Flasche, was besonders bei Rotweinen, die eine längere Reifung benötigen, gewünscht ist. Die geringe Sauerstoffzufuhr ermöglicht eine langsame und gleichmäßige Reifung des Weins, was die Aromen weiterentwickelt und vertieft.
  2. Kulturelle und sensorische Erfahrung: Viele Weinliebhaber schätzen das Ritual des Öffnens einer Flasche mit einem Korkenzieher. Das leise "Plopp" beim Herausziehen des Korkens gehört für viele zum Genuss eines guten Weins einfach dazu.
  3. Biologisch abbaubar und nachhaltig: Korken sind umweltfreundlich, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und biologisch abbaubar sind. Die Korkproduktion trägt zur Erhaltung der Korkeichenwälder bei, die eine wichtige Rolle für das Ökosystem spielen.

Nachteile des Korkens:

  1. Korkschmecker-Risiko: Ein häufiger Nachteil des Korkens ist das Risiko des sogenannten „Korkschmeckers“. Dies wird durch eine chemische Verbindung namens TCA (Trichloranisol) verursacht, die den Wein ungenießbar macht und einen muffigen Geruch und Geschmack hinterlässt. Schätzungen zufolge sind 3-5 % aller verkorkten Weine von diesem Defekt betroffen.
  2. Inkonstante Qualität: Da Korken ein Naturprodukt sind, können sie in ihrer Dichte und Qualität variieren. Das kann zu unerwünschten Sauerstoffeintritten führen, die den Wein vorzeitig altern lassen oder oxidieren.
  3. Schwierige Handhabung: Für einige Weintrinker kann das Öffnen einer Flasche mit einem Korken eine Herausforderung sein, besonders wenn der Korken bröckelig oder zu fest sitzt.

 

Der Schraubverschluss – Modern und zuverlässig
Schraubverschlüsse bestehen in der Regel aus Aluminium und haben sich in den letzten Jahrzehnten zu einer beliebten Alternative zum Korken entwickelt. Vor allem in Ländern wie Neuseeland und Australien ist der Schraubverschluss mittlerweile Standard, auch für hochwertige Weine.

Vorteile des Schraubverschlusses:

  1. Sicherer Schutz vor Korkschmecker: Da Schraubverschlüsse keinen Kork enthalten, besteht kein Risiko eines „Korkschmeckers“. Diese Art von Verschluss bietet somit eine höhere Sicherheit für den Erhalt der Weinqualität.
  2. Konstante Qualität: Schraubverschlüsse ermöglichen eine gleichmäßige Abdichtung und verhindern ungewollten Sauerstoffeintritt. Dies gewährleistet, dass der Wein genau so schmeckt, wie es der Winzer beabsichtigt hat, unabhängig von Lagerbedingungen oder dem Alter des Weins.
  3. Einfache Handhabung: Schraubverschlüsse sind leicht zu öffnen und zu schließen, was sie besonders praktisch für unterwegs oder Picknicks macht. Kein Korkenzieher ist notwendig, und es gibt keine Gefahr eines bröckelnden Korkens.
  4. Optimale Lagerung von jungen und frischen Weinen: Für junge, frische Weißweine oder Roséweine, die schnell getrunken werden sollten, ist der Schraubverschluss ideal. Er hält den Wein frisch und lebendig und verhindert, dass er oxidiert oder altert.

Nachteile des Schraubverschlusses:

  1. Kein „Atmungseffekt“: Schraubverschlüsse lassen keinen Sauerstoff an den Wein. Für Weine, die eine längere Reifung erfordern oder von einer langsamen Sauerstoffzufuhr profitieren, könnte dies als Nachteil empfunden werden.
  2. Geringerer Erlebnisfaktor: Einige Weinliebhaber vermissen das traditionelle Gefühl und Ritual, das mit dem Öffnen eines Korkens verbunden ist. Der Schraubverschluss mag funktional sein, aber für einige fehlt der Charme des „Plopp“-Moments.
  3. Weniger Prestige: Trotz wachsender Akzeptanz gibt es immer noch Vorurteile gegenüber dem Schraubverschluss, besonders bei älteren Weingenerationen. Manche Weinkäufer verbinden den Schraubverschluss immer noch mit günstigeren Massenprodukten.

Schraubverschluss ist längst kein Zeichen für geringere Qualität mehr
Der Schraubverschluss wird häufig zu Unrecht als minderwertig angesehen. In Wahrheit haben viele renommierte Winzer auf der ganzen Welt, insbesondere in den Weinregionen Australien, Neuseeland und Deutschland, ihre besten Weine mit Schraubverschlüssen ausgestattet. Diese Verschlussart bietet eine zuverlässige Methode, um die Qualität und Frische des Weins zu bewahren, ohne die Gefahr des Korkschmeckers. Moderne Weingüter nutzen diese Verschlusstechnik, weil sie effizient und sicher ist und den Wein genau so erhält, wie er gedacht ist.

Fazit: Was ist also besser?
Ob Korken oder Schraubverschluss – beide Verschlussarten haben ihre Berechtigung und Vorteile. Es kommt darauf an, was Sie von einem Wein erwarten und wie Sie ihn lagern oder genießen möchten.

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Von Weinliebhabern für Weinliebhaber

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